Positionspapier: Elementare Forderungen an die zukünftigen Regierungsparteien

Das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV) nennt in einem Positionspapier die wichtigsten Handlungsfelder für die Politik im Tourismussektor in der kommenden Legislaturperiode.

Zugleich definiert das ATV konkrete Maßnahmen wie die Einrichtung eines Klimaschutzgipfels und die Schaffung eines Digitalministeriums als Weichenstellung für die zukünftige Entwicklung der Branche.

Berlin/Unterhaching, 30. September 2021 (w&p) – Das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt
(ATV), ein Zusammenschluss von 28 touristischen Branchenverbänden, sieht die Politik
gefordert, den Tourismus bei seiner Rückkehr zu alter Stärke nach der Corona-Krise
nachhaltig zu unterstützen. In einem Positionspapier stellt das Bündnis die wichtigsten
Punkte für dieses Comeback und eine erfolgreiche Zukunft der wirtschaftlich bedeutenden
Branche vor. Das ATV appelliert an die Parteien, diese Punkte in den Koalitionsgesprächen
mit auf die Tagesordnung zu setzen.

Der Klimaschutz, das wichtigste globale Thema der nächsten Jahrzehnte, stellt den Tourismus
vor seine größte Herausforderung. Die Politik müsse daher jetzt aktiv werden, um die
vielfältige Branche mit all ihren vielen unterschiedlichen Leistungsträgern durch eine enge
Zusammenarbeit bei ihrem klimaschutzbezogenen Umbau zu unterstützen, fordert das ATV.

Die Tourismuswirtschaft benötige eigene und auf sie zugeschnittene Förderprogramme, die
alle Bereiche der Branche abdecken. Ein Element für das Erreichen der nachhaltigen Ziele bilde
für die Mitglieder die Einführung einer CO2-Abgabe, die aber an einer Zweckbindung für
Ausgaben des Klimaschutz haben muss. Zu den weiteren Punkten gehörten der Ausbau des
öffentlichen Verkehrs mit nachhaltigen Verkehrsmitteln. Um die ambitionierten Vorgaben
umzusetzen und ein nachhaltiges Wirtschaften zu erreichen, müssten einheitliche
Nachhaltigkeitsstandards entwickelt werden. Für die Analyse der aktuellen Situation und der
konkreten Handlungsfelder fordert das Aktionsbündnis die schnelle Einrichtung eines auf den
Tourismus ausgerichteten Klimaschutzgipfels.

Die Corona-Krise habe auch in den vergangenen 18 Monaten deutlich vor Augen geführt, wie
prekär und erschreckend die digitalen Defizite in Deutschland seien. Um diese schnellstens zu
beheben und den internationalen Anschluss zu schaffen, fordert das Aktionsbündnis die
Einrichtung eines Digitalministeriums. Hier sollen der digitale Ausbau und die
Weiterentwicklung der Digitalisierung gebündelt und koordiniert werden. Ein wesentliches
Element dafür sei eine merkliche Beschleunigung des Breitbandausbaus. Er sei eine
unabdingbare Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Digitalisierung.

In der nächsten Legislaturperiode müsse es aber auch um eine stärkere Förderung von
Innovationen und Gründertum gehen, gefolgt von einem leichten und unbürokratischen
Zugang zu Finanzierungshilfen für Start-ups. Die Belastbarkeit dieser jungen Unternehmen
sollte in Zukunft bei Gesetzesvorschlägen stärker berücksichtigt werden.

Parallel zum Aufbau des neuen Digitalministeriums müsse die neue Bundesregierung auch ihre
für den Tourismus zuständigen Strukturen und Strategien deutlich ausbauen. Unabdingbar sei
auch für die 28 Mitglieder des Bündnisses eine bessere Koordination zwischen Bund, Ländern
und der EU insbesondere bei Krisenfällen. Notwendig sei es aber auch, eine bessere Datenlage
über den Tourismus zu schaffen.

In einer interkulturellen Gesellschaft wie in Deutschland müsse dem ATV zufolge zudem der
Austausch weiter ausgebaut werden, wozu die Einführung von entsprechenden
Reiseförderprogrammen insbesondere für sozial schwächere Familien gehöre. Für eine
Verbesserung des Aus- und Weiterbildungsangebots im Tourismus ist für das Bündnis die
Einrichtung einer hauptamtlich besetzten Koordinierungsstelle notwendig.

Hier können Sie das Positionspapier des ATV einsehen.

 

Über das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt:
Im Aktionsbündnis Tourismusvielfalt (ATV) haben sich 28 touristische Branchenverbände
zusammengeschlossen, die weit über 100 Unternehmen mit mehreren zehntausend
Arbeitsplätzen vertreten. Die gemeinsame Zielsetzung ist es, die Touristik als Gesamtheit zu
erhalten, und die gerechte Förderung für jeden Marktteilnehmer in der Branche zu erreichen.
Das Aktionsbündnis Tourismusvielfalt tritt als Verbund gemeinsam und mit einer Stimme auf,
vor allem hinsichtlich politischer Forderungen. Nähere Informationen finden sich unter
www.tourismusvielfalt.de

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